Wir haben uns viel vorgenommen. Ein Schluss aus den bisherigen Versuchen, Kollektivbetriebe zu vernetzen, scheint uns zu sein, dass ein solcher Ansatz konkrete, auch wirtschaftliche Vorteile für die einzelnen Betriebe haben muss. An Ideen mangelt es auch nicht. So können wir uns Synergieeffekte vorstellen, z.B. beim gemeinsamen Einkauf von Waren und Dienstleistungen, Initiativen, wie einen Fonds für Kredite oder Starthilfe, gemeinsames Marketing, gemeinsames Auftreten gegenüber anderen Verbänden oder auf Messen, eine Kollektivbörse oder eine gegenseitige Rechtsberatung und Beratung von Neugründungen. Wir hoffen auch auf einen Schneeballeffekt, z.B. die Gründung eines IT-Kollektivs, das als Dienstleister für andere Union Coops arbeitet. Wir werden sicherlich nicht alles verwirklichen können, was wir uns vorgenommen haben, einiges nimmt aber schon Formen an, anderes ist in der Mache. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist aktuell der Aufbau eines union coop // shops, über den Waren der einzelnen Betriebe, aber auch befreundeter Initiativen vertrieben werden.
Weitere Projekte
Die föderierten Betriebe – oder zumindest diejenigen der gleichen Branche – können gegenüber Kunden geschlossen auftreten, im einfachsten Fall sich zumindest absprechen. Die Kollektivbetriebe agieren hier also kooperativ und lassen sich nicht gegeneinander ausspielen.
Gleichzeitig erleichtert es den Kollektivbetrieben die Kundenakquise. Bei (Folge)aufträgen, die ein Kollektivbetrieb nicht selbst bewältigen kann, können Kunden an andere Betriebe der Föderation vermittelt werden. Im besten Fall entstehen so Liefer- und Wertschöpfungsketten, die geschlossen aus der union coop // föderation bedient werden können.
Eine Website, die über das Projekt und aktuelle Entwicklungen informiert, die einzelnen Kollektive verlinkt, Informationen zu Rechtsformen bietet. Perspektivisch gekoppelt mit einem Online-Shop, siehe oben, in denen einzelne Betriebe ihre Waren anbieten können.
Dieses Projekt versuchen auf dieser Website zu realisieren und werden diese noch um weitere Punkte ausbauen.
Neben dem gegenseitigen Austausch streben wir eine professionelle
Beratung zu rechtlichen Fragen, mit denen Kollektivbetriebe konfrontiert sind, an (siehe auch die entsprechende Frage hierzu in der
FAQ). Auch für neu entstehende Kollektive soll es gerade in Fragen der Rechtsform und der Binnenverträge ein Beratungsangebot geben. Dies könnte – zumindest am Anfang – in Kooperation mit bereits existierenden Beratungsstellen passieren.
Über die Föderation soll es Kollektivbetrieben auch möglich sein, zur Teamentwicklung und Lösung / Vermeidung von Konflikten, Angebote wie Supervisionen, Mediationen, Fortbildungen u.ä. zu nutzen. Auch Strategieworkshops, Zukunftswerkstätten u.ä. sind denkbar – hier mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen, sowie der strategischen Ausrichtung des Betriebs.
Ein weit verbreitetes Problem von Kollektiven ist der Kapitalmangel. Sei es in der Gründungsphase oder temporär beim Einkauf von Rohstoffen oder anderen Waren. Hierfür soll ein Fonds eingerichtet werden. Dieser sollte möglichst in Form eines gemeinnützigen Vereins oder als Stiftung eingerichtet werden, um auch Mittel von außen akquirieren zu können.
Perspektivisch könnte dieser Fonds auch dazu dienen, einen Ausgleich zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Kollektiven zu schaffen.
Klar für uns ist, dass, wenn unser Syndikat oder unser Kollektivbetrieb irgendetwas braucht, wir uns erst mal in den Betrieben der Föderation umsehen, inwieweit wir es uns hier beschaffen können. In der Diskussion ist noch, inwieweit ein Einkauf in diesem Rahmen verpflichtend sein sollte.
Angefangen bei einem gemeinsamen Auftreten auf Messen und Festivals, was bereits in unkomplizierter Form durch einzelne Kollektive abgedeckt werden könnte, die ohnehin dort präsent sind, bis hin zu einem gemeinsamen Label.
Innerhalb der Föderation könnten sich einzelne Betriebe zusammenfinden, um gemeinsam Waren (Rohstoffe usw.) und Dienstleistungen (Buchhaltung, Versicherungen, Layout usw.) einzukaufen und dadurch bessere Konditionen zu erreichen. Auch der gemeinsame Einkauf von Produktionsmitteln, die nur punktuell benötigt werden wäre auf Ebene der Föderation oder zwischen einzelnen Betrieben denkbar.
Perspektivisch könnten in diesem Bereich – durch die gemeinsame Nachfrage – auch quasi Meta-Kollektive entstehen, die z.B. die Buchhaltung für mehrere Betriebe übernehmen.
Bereits jetzt gibt es in unserem Dunstkreis Ladengeschäfte und Online-Shops. Die Aufnahme von Waren anderer Kollektivbetriebe wäre also ein einfacher Schritt. Ab einer bestimmten Größe könnten wir uns auch – natürlich kollektiv betriebene – Läden für Produkte der Föderation vorstellen, oder auch eine Kollektiv-Alternative zu Amazon. Ein erster Schrit dorthin ist unser
Onlineshop.
Eine
Kollektivbörse würde nicht nur die Möglichkeit bieten innerhalb der Föderation und der FAU nach neuen MitkollektivistInnen zu suchen, sie könnte auch dazu dienen, darüber einen zeitweiligen Austausch zwischen den Kollektiven zu organisieren. Person X hat Lust, eine Zeit lang in einer anderen Branche reinzuschnuppern oder in einer Stadt zu leben und tauscht ihren Arbeitsplatz für diesen Zeitraum mit Person Y. Dies könnte auch dazu beitragen, den Austausch zwischen den Kollektiven zu fördern.
Solche Patenschaften könnten auf verschiedenen Ebenen entstehen, auch
international. Zwischen alten und neuen, wobei dort der Erfahrungsaustausch im Vordergrund stehen könnte, zwischen wirtschaftlich starken und schwachen, zwischen Betrieben aus verschiedenen Regionen oder Branchen. Ziel hierbei ist es, den Austausch, die gegenseitige Hilfe und Verbundenheit zu fördern, sowie neue Inspirationen zu ermöglichen.