Mitten in der Corona-Krise wurde der selbstverwalteten Fabrik von Vio.Me die Stromzufuhr gekappt.
Damit wird auch die Produktion von Hygiene-Produkten für stark gefährdete Menschen behindert!
Was ist Vio.Me?
Vio.Me ist eine selbstverwaltete Fabrik in Thessaloniki. Die Arbeiter*innen dort stellen ökologische und vegane Reinigungsprodukte her (Seifen, Spülmittel und weitere Reiniger).
Dabei engagieren sich die Arbeiter*innen dafür, dass möglichst alle Menschen Zugang zu diesen – nicht nur zu Corona-Zeiten wichtigen – Produkten haben… unabhängig von ihrer ökonomischen Situation.
… um 06:30 Uhr hat eine Kolonne des staatlichen Energieversorgers (DEI) im Auftrag der Regierung der Fabrik Vio.Me den Strom abgestellt. In der Nähe standen schon übereifrige Spezialkräfte der Polizei bereit, um das Projekt wieder einmal lahmlegen zu können. – Der Grund: Sie seien illegal.
Arbeiter von Vio.Me mit festen Seifen.
Illegal?
Vio.Me hat tatsächlich in den Augen der griechischen Regierung ein Verbrechen begangen: Seit Beginn der Pandemie produziert die selbstverwaltete Fabrik in Thessaloniki Seifen für das Geflüchtetenlager Moria. Aber auch für vom Staat vernachlässigte Gefängnisse oder Familien aus den ärmsten sozialen Schichten.
Statt große Unternehmen zu kontrollieren, in denen Menschen ungeschützt für Profit der Bosse schuften, wird die kämpferische Fabrik von Vio.Me illegalisiert und aufgrund von „Sicherheitsmaßnahmen“ deren Schließung veranlasst.
Bei der Produktion von Flüssigreinigern.
Repression
Es ist nicht das erste Mal, dass die Behörden versuchen den Strom abzustellen. Dabei fordern die Arbeiter*innen von Vio.Me schon lange, einen Stromzähler auf ihren Namen einzubauen.
Doch schon im Tagesanbruch kam eine Welle internationaler Solidarität für Vio.Me. Schon kurze Zeit später konnte mit einem Generator ein Teil der Produktion weiter gehen. Denn wegen zwei Stromkabeln wird Vio.Me nicht dichtmachen!